Bildungswesen
Neubau Gesundheitsamt Garmisch-Partenkirchen
Die Verfasser schlagen einen fast quadratischen Baukörper vor, der erfreulicherweise sehr großzügige Grünflächen im Westen und Norden des Grundstücks unbebaut lässt und somit den erhaltenswerten Baumbestand zu schonen versucht, was jedoch bei genauerer Prüfung in diesem Umfang unrealistisch ist.
Das Erdgeschoss wirkt als Massivbau, obwohl es sich um eine Holzkonstruktion handelt, die durch das gesamte Gebäude konzeptioniert ist. Beide Obergeschosse haben eine Holzfassade, die relativ sparsam befenstert ist. In die Fassaden sind Lüftungsklappen integriert, die zur Nachtauskühlung zur Verfügung stehen und einen interessanten Beitrag zu Low-Tech-Anforderungen leisten. Unverständnis erzeugt die vorgeschlagene Dachform aus drei Satteldächern, deren konstruktive/räumliche Entsprechung insbesondere in den Obergeschossgrundrissen nicht nachvollzogen werden kann.
Die funktionalen Anforderungen sind über die verschiedenen Eingänge im Erdgeschoss gut erfüllt. Etwas zurückhaltend ist der Hauptzugang, gefiltert durch die vorhandenen Bestandsbäume formuliert. Die Obergeschosse umfassen rational aneinandergereihte Einzelbüros und ein vernünftig gestaltetes Großraumbüro. Positiv gesehen wird der Lichthof, an dem sich die Wartebereiche, Besprechungsräume und Teeküchen befinden. Auch die anliegenden Erschließungsflächen profitieren von dieser besonderen Belichtungssituation. Leider sind die Flure mit nur 1 m Breite zu schmal und nicht barrierefrei dimensioniert. Das Angebot einer Personalterrasse im Grünen wird positiv gewürdigt.
Die Vertikalerschließung, sowie der zweite bauliche Rettungsweg sind funktional entwickelt, in ihrer Ausformung aber zu überprüfen.
Die Tiefgarage einschließlich ihrer Zufahrt ist sehr knapp dimensioniert, die PKW-Stellplätze in ausreichender Anzahl nachgewiesen, während Fahrradstellplätze fehlen.
Die einfache Gebäudegeometrie und der logisch entwickelte Holzbau lassen eine gute Wirtschaftlichkeit erwarten.
Nachhaltigkeitskriterien sind nachgewiesen, die Lebenszykluskosten liegen im positiven Bereich.
Insgesamt handelt es sich um einen interessanten Wettbewerbsbeitrag, dessen äußerer Ausdruck leider eher nachrangig auf die öffentliche Nutzung des Gebäudes hinweist.
(Beurteilung des Preisgerichts)
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